An unserer Schule gehören die Schülerinnen und Schüler - wie überall - unterschiedlichen Religionen und Konfessionen an. Die zwei größten Gruppen sind jene, die Teil der röm.-kath. (32%) Kirche und des sunnitischen Islams (42%) sind.
Ein gutes Miteinander der Religionsunterrichtenden und gegenseitige Wertschätzung war die Basis für die Entwicklung eines interreligiösen Projektes. Als günstiger Zeitpunkt des Projektes wurde von Prof. A.Mousa die Fastenzeit vorgeschlagen, da sich die christliche und islamische Fastenzeit heuer überschnitten hat.
Zum Lehrplan des katholischen Unterrichtes gehört in der 3. BHS das Kennenlernen und die Auseinandersetzung mit dem Islam. Deshalb haben wir, Prof. A.Mousa (islam.) und Prof. J.Lapinski (röm.-kath.) uns entschieden, in den dritten Klassen der HAK und der HAS dieses Projekt im Zeitraum 06.03. – 20.03.25 umzusetzen.
In einem gemeinsam gestalteten Unterricht haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bekommen, sich in Kleingruppen über ihre eigenen Glaubenserfahrungen und -inhalte auszutauschen und zu versuchen, die Gemeinsamkeiten zu finden und Unterschiede wahrzunehmen. Es ging dabei nicht um Frage, was wahr oder falsch ist, sondern um das Wahrnehmen der jeweils anderen Glaubenstradition, ohne zu bewerten.
Zu den Themen, die wir besprachen, gehörten: Glaubensbekenntnis (Schahada und Credo), Überlieferung über Isa/ Jesus, Fastenpraxis, Grundgebete (Al-Fatiha und Vater unser).
Zum Abschluss wurde am 26.03.25 zum ersten Mal in unserer Schule Iftar (Fastenbrechen) begangen, an dem auch die Schulleitung und einige Lehrerinnen und Lehrer teilnahmen.
Das Projekt fand bei den Schülerinnen und Schülern, trotz anfänglicher Vorbehalte, überwiegend eine positive Resonanz.
„Ich fand es toll, wir alle hatten einen Einblick in die andere Religion. Wir haben sowohl etwas über die verschiedenen Gemeinsamkeiten als auch über die Unterschiede gelernt. Ich denke, dass man diese Unterrichtgestaltung öfter machen könnte, da es interessant ist. Wie z.B. gemeinsame Ausflüge, Fastenbrechen, Unterricht.“ (Zoenna P., orB, 3AK)
„Ich fand das Projekt sehr interessant und mir hat die Idee dahinter sehr gut gefallen. Man hat sehr viele neue Sachen über die andere Religion gelernt und ich kann nun viel mehr über den Islam sagen als davor. Wir haben uns auch alle untereinander sehr gut verstanden und konnten auch ohne Probleme über verschiedene Sachen diskutieren. Man hat auch viel mehr über die einzelnen Schüler gelernt und ich konnte eine gute Bindung zu manchen Leuten aufbauen.“ (Anna M., röm.-kath.,3BK)
Ich finde es sehr bereichernd, dass wir die Möglichkeit hatten, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und Unklarheiten zu klären. Die Zusammenarbeit hat nicht nur das Verständnis zwischen den Schülern gefördert, sondern auch den Respekt füreinander gestärkt. Ich fand es auch interessant, die „Spiele" zu spielen am Anfang der Stunde zur Auflockerung und auch, dass wir die Möglichkeiten hatten, dazwischen Fragen zu stellen. (Zulejha R., islam. 3AK)
Schöne Atmosphäre, das Projekt war auch sehr gut, jede Stunde Teamarbeit, man konnte gut verstehen, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Religionen haben (Selina K., islam., 3AK)